Ohne Märchen wird keiner groß

Nachmittagsspiele

Wir sitzen im Stuhlkreis und verspielen die Zeit. Nacheinander werden die Kinder abgeholt und unser Kreis wird immer enger. Ich schaue in die Runde und sage: Sieben Kinder sind noch bei mir. In dem Moment wird die Tür geöffnet und eine Mitarbeiterin schaut rein, sagt nichts, guckt in die Runde und schließt die Tür wieder. Pause. Philipp behauptet, nun da hätte eben der Wolf reingeschaut. Wenn das der Wolf war, wo ist denn die alte Geiß. Na hier, du bist sie doch und Deine Geißlein sind wir, denn du hast doch eben "sieben" gesagt.

Luisa, 5 Jahre alt, wird etwas früher wach, steht aber nicht auf, sondern streckt bloß ein Bein aus und beginnt nun mit ihrem Strumpf folgendes Gespräch: Na Strumpf, bist du schon ausgeschlafen? Der Strumpf flüstert mit ihr. Sie lächelt. Ja! Na dann friere ich nicht mehr, wenn ich dich jetzt gleich anziehen kann.

Henry hat einen übersensiblen älteren Bruder. Damit er nicht vor jeder Fliege oder Mücke in Panik verfällt, dachte sich die Familie eine Geschichte aus, in der die Tiere menschliche Namen bekamen. Es ist Mittagstisch im Kindergarten. Eine Fliege taucht auf. Kinder wehren sie ab. Werden unruhig, da sagt Henry, aber das ist doch RUDI, der war gestern auch bei mir zu Hause. Da haben wir einfach Durchzug gemacht und weg war er. Nun ist er mal hier und wir lassen ihn auch wieder raus. Damit war alles klar.

Morgendliche Feststellungen.

Wir fahren zum Kindergarten und schauen zum Busfenster in den trüben Tag. Mutti, hast du es heute Nacht schnarchen gehört? Nein! Doch, doch, da war was, es war die Sonne, die schläft heute noch, die knurrt uns an, die kommt heute nicht.

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